Krankheiten




Wir sind bemüht, die Informationen aktuell zu halten. Nähere Informationen zu nachstehenden Krankheiten finden Sie auch bei www.parasitus.com

Weitere interessante Informationen zu Filariose und Leishmaniose finden Sie bei Wikipedia.



Leishmaniose – Grund zur Panik?

Leishmaniose ist eine weltweit vorkommende Parasitose mit
unterschiedlichen Krankheitsbildern bei Mensch und Tier, die viele
Menschen aus Unwissenheit in Angst und Schrecken versetzt.

Die Erreger (Leishmanien) werden durch den Stich der Sandmücke
übertragen. Eine direkte Form der Ansteckung, über Blut oder
Speichel ist NICHT nachgewiesen und reine Spekulation.

Je früher bei Auftreten von Symptomen und nach Erregernachweis mit
der individuellen Therapie begonnen wird, desto besser sind die
Heilungschancen.

Leider sind, wie die Praxis zeigt, auch viele deutsche Tierärzte
nicht ausreichend informiert und tragen dadurch zur allgemeinen
Panik und Verunsicherung bei.



Leishmanien


Im Europäisch-Mediterranen Raum gibt es
ausschließlich den Erreger der inneren Leishmaniose, Leishmanium
infantum, mit derzeit mindestens 9 verschiedenen Rassen, davon sind
manche mehr, andere weniger krankheitserregend.

Nicht alle 9 Rassen kommen in den gleichen Regionen vor, deshalb ist es
auch für die Therapie wichtig, eine Stammbestimmung durchzuführen und
jedes Tier individuell zu behandeln.

Die Leishmanien befinden sich beim Hund und Mensch in den Zellen von
Leber, Milz und Knochenmark in den weißen Blutkörperchen, die für den
körpereigenen Schutz zuständig sind. Damit schädigen sie das
Immunsystem. Eine Übertragung durch Hundespeichel ist somit
auszuschließen, da sich dort keine weißen Blutkörperchen befinden.


Die Sandmücke


Leishmaniose kann sich NUR mit dem
Vorkommen der Sandmücke als Überträger verbreiten. Es gibt sie in allen
mediterranen Ländern, in Regionen von Tunesien, Griechenland, Türkei,
Portugal, Südfrankreich, Spanien, Kanaren, Sizilien, aber auch in
Deutschland (bisher nur Baden-Württemberg) und der Schweiz.

Sie sind nur von Frühling bis Spätsommer unterwegs, besonders aber im
August und September.

Sandmücken sind windempfindlich, sind also nie direkt am Meer und
fliegen nur nachts, etwa eine Stunde nach Sonnenuntergang bis eine
Stunde vor Sonnenaufgang.

Ihre maximale Flughöhe beträgt 3 Meter, nur gelbes Licht lockt sie
höher. Neonröhren, Energiesparlampen oder Quarzlampen haben kein gelbes
Licht.

Für einen dieser schmerzenden Stiche braucht das Insekt etwa 5 Minuten,
also sticht es nur schlafende Lebewesen, um nicht gestört oder abgewehrt
zu werden.

Statistisch gesehen erhält jeder Hund in den gefährdeten Regionen ca.
300 Stiche (!) pro Nacht ,etwa 0,3% der Mücken sind mit Leishmanien
infiziert, also jeder Hund erhält so – rein statistisch – einen
infektiösen Sandmückenstich pro Nacht. Vor allem Nase und Unterbauch
sind bei den Hunden gefährdet.


Prophylaxe


Eine vorbeugende Impfung ,wie bei Tollwut
oder Staupe, gibt es derzeit leider nicht.

SCALIBOR®- ein hochwirksames Halsband der Firma Intervet dient als
einziger wirksamer Schutz der Hunde vor Stichen der Sandmücke und kann
beim Tierarzt erworben werden.

Bei Reisen in Mittelmeerländer sollte es zur Prophylaxe dem Hund ca. 14
Tage vor Reisebeginn angelegt werden, damit sich der Wirkstoff über den
Körper verteilt. Es schützt auch vor anderen Parasiten und wirkt etwa 6
Monate lang. SCALIBOR ® verhindert auch ein weiteres Verbreiten der
Infektion.

Das Tier sollte nachts nicht im Freien oder in Autos schlafen, die
Fenster sind mit dünnmaschigen Mosquitonetzen schützen.


Symptome


Der Erreger, Leishmania infantum, äußert
sich sekundär über die Haut, primär sind die inneren Organe befallen. Im
Mittelmeerraum sind viele Menschen infiziert (in Südfrankreich 30-40%
der Bevölkerung), auch viele Touristen werden jedes Jahr neu infiziert ,
ohne je ein Symptom zu zeigen oder es überhaupt zu bemerken. Ernste
Gefahr besteht nur für Schwerstkranke oder Säuglinge, deren Immunsystem
geschwächt oder noch nicht ausreichend ausgebildet ist.

Inwieweit ein Tier überhaupt erkrankt , hängt von verschiedenen Faktoren
ab:

-vom Leishmania Stamm, der mehr oder weniger krankmachend ist

(Kein Stamm hat sich nur auf Hunde spezialisiert)

-vom Immunstatus und Alter des Hundes

(ein gesunder, junger Hund (bis 5 Jahre) kann die Infektion selbst gut
bekämpfen)

-von der Hunderasse (Bobtail, Schäferhund, Husky in Italien oder Spanien
sind stärker gefährdet)

Besonders für die wachsende Zahl der Hunde, die ihre Halter ungeschützt
auf Reisen in mediterrane Länder begleiten, ist die Prognose bei einer
Leishmaniose-Erkrankung leider schlecht.

Hunde, die in Leishmaniose-Gebieten leben und aufgewachsen sind, haben
sich oft bereits mit der Krankheit auseinandersetzen müssen, ist ihr
Immunsystem stabil (und das ist es meist), haben sie einen natürlichen
Immunschutz erworben. Sie zeigen dann zwar einen Antikörper-Titer im
Test, haben aber KEINE Leishmaniose.

Ein infizierter Hund kann sehr vielfältige Symptome zeigen, die aber
auch auf andere Erkrankungen hinweisen können. Das Fehlen von Symptomen
ist kein Hinweis darauf, dass der Hund nicht infiziert ist. Nur Tests
bringen einen Nachweis. Dabei muß immer auch ein Großes Blutbild gemacht
werden, um eine eventuelle Schädigung der Organe erkennen zu können.

Symptome treten oft schubweise auf und können sein: schleichender
Gewichtsverlust, Lahmheit, Trägheit, Appetitlosigkeit, Haarverlust
(besonders um die Augen), Schuppenbildung, Hautwunden (oft nässend,
meist kreisrund- an Ohren, Kopf, Nase, an den Beinen) ,Nasenbluten,
Lymphknotenschwellung, Blutarmut (Anämie), Ausfransen der Ohrränder mit
Schuppenbildung, Nierenschädigung.


Bluttest:


Dabei wird untersucht, ob vom Körper
Antikörper gebildet wurden und wie viel (Antikörper-Titer). Relativ
ungenau, da das Ergebnis von vielen Faktoren beeinflusst werden kann.

Der Titer kann hoch sein, wenn der mediterrane Hund sich gerade mit der
Infektion selbst auseinandersetzt und schon eine natürlich Immunabwehr
gebildet hat. Dieser Hund erkrankt nicht.

Stress kann das Immunsystem des Hundes durcheinander bringen und zu
falschen Ergebnissen führen.

Es kann eine Kreuzreaktion mit einer anderen Infektion geben
(Ehrlichiose, Filarien, Babesiose u.a.), d.h. das Immunsystem arbeitet
auf Hochtouren ein erhöhter Titer wird angezeigt, obwohl der Hund nie
eine Sandmücke gesehen hat.

Im Labor werden oftmals nicht die richtigen Testsubstanzen für die
entsprechende Region verwendet, d.h. ein Labor in Italien nutzt
Substanzen, die nur Leishmanienstämme aus Indien oder Spanien anzeigen
(oft eine Preisfrage).

Auch der sogenannte Schnelltest, der häufig in südlichen Ländern
angeboten wird, hat nur wenig Aussagekraft.

In Deutschland bieten leider nur 2 Labore zur Zeit diesen Test mit einer
standardisierten mediterranen Grundsubstanz an, die amtlich geprüft
wurde und eine Zulassungsnummer erhielt. Nur dort sind die Ergebnisse
noch nach Jahren vergleichbar.

Genauere Nachweisverfahren sind Knochenmark und Lymphknotentest, die
auch nur in speziellen Labors durchgeführt werden können.:


Therapie

Für den Hund stehen zahlreiche
therapeutische Verfahren zur Verfügung, die aber individuell ,je nach
Erregerstamm, Konstitution ,Alter und Hunderasse eingesetzt werden
müssen. Heilung ist möglich!

Grundvoraussetzung in jedem Fall ist eine Erhöhung und Stabilisierung
des Immunsystems des Hundes. Kein Stress, Geborgenheit, ausgewogenes
Futter – all das verbessert seine Konstitution , sein Wohlbefinden und
stärkt damit sein Immunsystem. Damit wird das Tier in die Lage versetzt
,sich selbst mit dem Erreger auseinander zu setzen und damit fertig zu
werden.

Besonders Tiere, die keine Symptome zeigen, haben dabei sehr gute
Chancen.

Eine Spontanheilung ist bei Hunden unter ca. 5 Jahren möglich und auch
bekannt.

Als pflanzliche Unterstützung zur Erhöhung der Immunabwehr kann
ECHINACEA kurweise gegeben werden.

Für die individuelle Behandlung stehen verschiedene Präparate zur
Verfügung , die grundsätzlich in Kombination und auf den jeweiligen Hund
abgestimmt gegeben werden müssen (Allopurinol, Amphotericin B, Antimon,
Ketoconazol, Interferon, Oleyl-PC u.a.) Die so oft vorgeschlagene
Therapie nur mit Allopurinol reicht nicht aus, da dieser Wirkstoff
allein die Leishmanien nicht abtötet!

Die zu erwartenden Kosten sind stark abhängig von der jeweiligen
Therapie und können unter Umständen (incl. der ständigen Labortests )
weit über 1000 EUR liegen.

Es wird ständig an neuen Präparaten und Behandlungsmöglichkeiten mit
guten Aussichten geforscht. Auch eine zusätzliche homöopathische
Unterstützung des Tieres zeigte schon oft gute Ergebnisse.



Leishmaniose- Grund zur Panik ?


Sicher nicht! Auch diese Krankheit muß
ihren Schrecken endlich verlieren! Ein leishmaniose-positiver Hund kann
durchaus ein hohes Lebensalter mit sehr guter Lebensqualität erreichen.

Im Umgang mit infizierten Tieren besteht für den gesunden Menschen keine
Gefahr, sich zu infizieren.

Natürlich müssen trotzdem entsprechende Hygieneregeln (Händewaschen,
Vorsicht im Umgang mit offenen Wunden etc.) eingehalten werden, die für
jeden Hundehalter aber sowieso selbstverständlich sein sollten.

Wissenschaftlich gesehen, gibt es KEINEN einzigen nachgewiesenen Fall,
bei dem sich der Mensch durch seinen Hund infiziert hat, eben weil
inzwischen der Entwicklungsweg der Leishmanien bekannt und erforscht
ist.




Filariose

(Herzwurm)

Filaria immitis (Herzwurm) ist ein Parasit der sich vorwiegend in der
rechten Herzkammer und in den von dort zur Lunge führenden Arterien
ansiedelt. Herzwürmer kommen in allen tropischen und subtropischen
Gebieten, einschließlich der Mittelmeerländern vor. Für die Übertragung
werden bis zu 70 Arten von Stechmücken verantwortlich gemacht.

Krankheitsverlauf:

Die Entwicklung beginnt bereits in der Stechmücke, wo die ersten
Larvenstadien durchlaufen werden bis hin zu der sog. Mikrofilarie.
70-100 Tage nach dem infektiösen Stich gelangen die adulten Herzwürmer
in die Pulmonalarterien und bereits nach 3 Monaten entsteht eine neue
Generation von Herzwürmern. 6-7 Monate nach Infektion kann man im Blut
des Hundes neue Larvenstadien im Blut feststellen. Der Hund verliert an
Gewicht und Kondition, leidet unter Husten, Herz-, Leber- und
Niereninsuffizienz. Durch ständige Reizung der Arterienwände kommt es
zur Verdickung der Arterien. Dadurch kommt es zu einer Drucksteigerung
im Lungenkreislauf (Cor pulmonale) und einer erhöhten Thrombosegefahr,
welche durch entzündliche Veränderungen und abgestorbene Würmer noch
erhöht wird. Folgeerkrankungen können sein: rechtsseitige
Herzinsuffizienz, Bauchwassersucht, Leberschwellungen, Lungenentzündung
und Eisenablagerug im Organismus. Massiver Befall kann zu Blutrückstau
in die Leber führen, was wiederum Erkrankungen der Leber und der
Gallenwege verursachen kann. Beim weitern Verlauf kann es zusätzlich zu
Anämien, Ausscheidung des Blutfarbstoffes über den Urin und
Gerinnungsstörungen kommen. Meist kommt es dann zu einem tödlichen
Nierenversagen.

Diagnose:

Der (Antigen-) Nachweis adulter Herzwürmer wird mittels Serum über einen
ELISA-Test durchgeführt.

Der mikroskopische Nachweis der Mikrofilarien ist über einen
Blutausstrich möglich. Die Blutentnahme sollte in den Morgen- oder
Abendstunden vorgenommen werden, da sich die Mikrofilarien dann in den
Blutgefäßen dicht unter der Haut befinden. Bewegliche Mikrofilarien sind
sichtbar.

Therapie:

Alle Mittel gegen Dirofilariose sind mehr oder weniger toxisch!
Carpasolate (Arsenverbindung) bei adulten Filarien: 2,2mg/kg KG i.v. an
zwei aufeinanderfolgenden Tagen – bei Nebenwirkungen wie Erbrechen,
Appetitlosigkeit oder Ikterus sollte die Therapie sofort abgebrochen
werden. Immiticide (Melarsamin) ist besser verträglich: 2,5mg/kg KG i.m.
2x im Abstand von 24 Stunden Ivermectin bei Mikrofilarien: 0,05-0,5mg/kg
KG s.c. als Einzeldosis Es kann infolge der massiven
Fremdeiweißbelastung zu einer anaphylaktischen Reaktion kommen, deshalb
sollte die Therapie mit Antihistaminika und evtl. Prednisolon vorbereite
und begleitet werden!

Prophylaxe:

In endemischen Gebieten sollte eine Chemoprophylaxe betrieben werden.
Zur Verfügung steht als Injektion: Heartgard 30 (Ivermectin: 0,006mg/kg
KG s.c. alle 4 Wochen) oder als Spot-On: Stonghold (eine Ampulle der
jeweiligen Gewichtsklasse alle 4 Wochen). Die Mittel sind für Collies
und Bobtails nicht geeignet!! Fragen Sie hierzu Ihren Tierarzt!!

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